Über mich



Ich bin latente Binge Eaterin von Jugend an, wenn auch die meiste Zeit im oberen normalgewichtigen bzw. leicht übergewichtigen Bereich (Gr.42, 168 cm, 72 kg, BMI 25), und habe mein Gewicht nach einem totalen seelischen Crash im Herbst 2011 innerhalb eines einzigen Jahres (!) mehr als verdoppelt.

Stand im Frühjahr 2014: Adipositas III (morbide Adipositas) und 147 kg auf der Waage.

Auch wenn es sich total schräg und kaum nachvollziehbar anhören mag, aber ich habe eigentlich meine immense Gewichtszunahme während dieser Zeit selbst gar nicht realisiert.Ich war in dieser Zeit quasi (im wahrsten Sinne des Wortes) "außer mir"... als ich wieder "zu mir kam", war der Schock über meinen veränderten Körper riesig.

Stellt Euch vor, Ihr geht abends zu Bett, wacht morgens auf und erkennt Euch selbst im Spiegel nicht mehr wieder, weil Ihr Euch über Nacht 'verdoppelt' habt... (das ist wohl noch der passendste Vergleich)


Mitte April 2014 habe ich die "Notbremse" gezogen, leider ist mein Plan, meine gesamte Ernährung langfristig auf eine gesunde Ernährung umzustellen, gescheitert.Ich hatte es nicht geschafft.Und auch eine anfänglich erfolgversprechende Gewichtsabnahme war durch den Jojo-Effekt, bedingt durch meine Freßanfälle, einige Monate später wieder hinfällig, und ich habe wieder zugenommen.Aber zum Jahreswechsel habe ich neuen Mut bekommen, und betrachte das Jahr 2014 wohlwollend als "Probelauf", während dem ich viele Erfahrungen sammeln durfte, die mir nun zugute kommen...

Ich beginne deshalb im Januar 2015 quasi wieder bei Null...


Mein Blog soll mich so lange begleiten, bis ich mein persönliches Ziel, ein Gewicht von 58 kg, BMI 20,5 (normale Konfektionsgrösse 36-38), erreicht habe... dies ist laut BMI Rechner das Idealgewicht für meine Grösse.

Ich blogge hier quer Beet alles, was mich auf meinem Weg zum Idealgewicht begleitet, setze mich mit den Ursachen meines BED auseinander, schreibe über gesunde Ernährung, denn es macht imho nicht wirklich Sinn, gegen krankhaftes Überwicht anzukämpfen und gleichzeitig nicht auf gesunde Ernährung zu achten, über mein seelisches, mentales und körperliches Wohlbefinden, über meine Versuche, etwas "sportlicher" :-) zu werden, usw.

Es gibt jede Menge Fotos, Buch- und Webseiten-Empfehlungen zur Thematik, mein Eßtagebuch und Motivations-Grafiken :-) Außerdem habe ich auch Abnehm-Tagebücher anderer verlinkt.





Mittwoch, 14. Januar 2015

Noch ein bischen Psychotherapie...^^

Mir fällt es immer mehr wie Schuppen von den Augen, und inzwischen kann ich auch definieren, was die Eßanfälle ausgelöst hat... ich möchte das einfach für mich noch mal zusammenfassen, so dass ich es bei Bedarf wieder lesen kann (außerdem ordnen sich die Dinge und Gedanken oft durch Niederschreiben ;-) ) und dann weiter Wege zur dauerhaften Ablösung daraus finden....

Ich habe etwas Interessantes in der PDF "TraumazentriertePsychotherapie" gelesen, und bin dadurch darauf gekommen, dass ich durch Flashbacks an Deprivationstraumata aus der Kindheit getriggert werde wurde, und in Situationen, in denen mein InneresKind hilflos „im Regen stand“, bevor das BINGE EATING begann...

In solche Situationen kommen sicherlich auch in unserem Wohlstands-Nichtkriegs-Land täglich Abertausende Menschen, da für die wenigsten wohl die Kindheit „Rosarot“ war, und so wie sie eigentlich sein sollte, aber der Großteil der Betroffenen scheint das so kompensieren zu können, dass er damit zurecht kommt... [ohne zu fressen]

Derweil bin ich ziemlich sicher, auch ohne das von einem Psychologen bestätigt zu bekommen, dass ich Deprivationstraumata aus der Kindheit bis heute mit mir „rumschleppe“, und diese die Wurzel allen "Übels", sprich meiner Eßstörung sind...

Viele Jahre lang, bzw. genaugenommen jahrzehntelang, habe ich mich gegen solche Gedanken gesträubt, denn von Außen betrachtet schaut meine wohlbehütete scheinbar wohlbehütete Kindheit ja nun wirklich nicht danach aus, dass daraus irgendwelche Traumata resultieren könnten! Aber Fakt ist nun mal, dass Traumata durch Emotionen entstehen, und Emotionen wie Angst bis hin zur Todesangst [die ich ja auch nicht unbegründet empfunden habe, da ich ja wirklich über lange Zeit mehrfach an Leib und Leben bedroht wurde], Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit, extremen Stress, usw. habe ich ja über viele Jahre, eigentlich meine gesamte Kindheit über und im Jugendlichenalter, bis zum Auszug zur Flucht aus meinem Elternhaus, regelmässig erlebt.

Und wodurch letztenendes z.B. Todesangst entsteht, dürfte für den Betroffenen unerheblich sein, Fakt ist, er hat diese Todesangst erlebt...


Hinzu kommt nun in meinem persönlichen Fall noch, dass ich durch einen "fragwürdigen" [?] Start ins Erwachsenenleben auf einem äusserst brüchigen Fundament, eigentlich immer ein sehr unstetes, turbulentes, ungeordnetes Leben hatte, mit permanenten Triggern... ich habe es niemals geschafft, eine "Linie" in mein Leben zu bringen, und objektiv betrachtet war mein ganzes Leben irgendwie "Chaos"... man könnte auch sagen "scheiß Kindheit und die Kurve nicht bekommen als Erwachsener"...

Ich habe mich nach meiner lieblosen, unschönen Kindheit und Jugend nie "fangen" können... was wohl eindeutig meine Aufgabe als Erwachsene gewesen wäre... stattdessen habe ich gefressen, wenn ich glaubte, nicht mehr zurechtzukommen...

Meine "Rettung", die ich selbst hätte sein müssen, war dann mein verstorbener Mann, der mich über alles und inniglich geliebt hat, und ein Fels in der Brandung für mich war. 

Meine Liebe und mein Fels ist TOT... nun muss ich diese Aufgaben SELBST übernehmen, und "erwachsen werden"...  und mich dabei gut um mein Inneres Kind kümmern.Ich denke, das ist der einzige Weg, die Eßstörung hinter mir zu lassen.

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