Ich habe niemals mit jemandem darüber gesprochen, mein ganzes Leben lang nicht... nur mein verstorbener Mann wußte von meiner Kindheit, aber nicht, wie krass ich sie wirklich erlebt habe...
Ich habe das zeitlebens mit mir selbst ausgemacht, irgendwie... und ich habe es von Anfang an immer verdrängt... zum einen wollte ich all das nicht noch einmal durchleben, in dem ich es jemanden erzähle, zum anderen habe ich mir immer wieder selbst gesagt, verdammt, da draußen auf der Welt finden Kriege statt, mit Vergewaltigungen, die wie selbstverständlich dazugehören, Menschen werden gefoltert, Menschen siechen an schweren Erkrankungen elendig dahin,... es gibt so unendlich viel schlimmes Leid auf der Welt, reiß' dich zusammen, du hast es ja überstanden... und zum dritten war mein Leben stets dermaßen turbulent und unstet, dass ich weder Zeit noch Gelegenheit gehabt hätte, mich um diese "Baustelle" zu kümmern, selbst wenn ich gewollt hätte, denn ständig kam etwas
So habe ich also meine beschissene Kindheit mein Leben lang verdrängt... und die Quittung habe ich nun letztenendes dafür bekommen... deshalb möchte ich gerne irgendwann an den Punkt ankommen, an dem ich sagen kann, ja, es ist mir großes Leid und Ungerechtigkeit zugefügt worden, ich war Gewalt ausgeliefert... ohne mich dafür zu schämen, weil es anderen noch viel schlechter geht als es mir ging...
Ich möchte es mir selbst gegenüber zulassen und erlauben können, dass ich
Ich möchte das erfahrene Leid, und für mich war es verdammt noch mal Leid!!, das zu meiner Eßstörung geführt hat, akzeptieren und als zu mir gehörig annehmen können, ohne mich davon abzuspalten und es zu verdrängen... ohne mich dann in Freßorgien zu stürzen, weil ich die Erinnerung nicht annehmen kann/will...
Wenn ich innerlich an diesen Punkt komme, dann kann ich wahrscheinlich wirklich für immer den Deckel drauf machen und erwachsen werden, auch in meiner Seele... und mich auch um mein Inneres Kind kümmern.
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