Ich habe heute Nacht meine privaten Tagebucheinträge von 2011
und 2012 gelesen, also vom Sterbejahr meines Mannes und vom
darauffolgenden Jahr, und ich habe nur einen einzigen Eintrag zum
Thema „Essen“ gefunden...
obwohl ich mich auf's Doppelte von
meinem ursprünglichen Gewicht fettgefressen und ständig gefressen
hatte, in diesem einen Jahr, gibt es nur den einen einzigen Eintrag
dazu, in dem ich es erwähne, und wo mir das mal kurz bewußt war,
als es anfing mit der Fresserei...
Ich war gar nicht mehr bei mir, weit
weg von mir, und ganz nah bei meinem verstorbenen Mann... und total
involviert in die Dramen, die sich um seinen Tod herum abgespielt
hatten... „Freunde“, die Party's auf seinem Grab gefeiert hatten,
„Freunde“, die mich um Geld betrogen hatten, als ich verzweifelt
mit aller Kraft versuchte, das Andenken meines Mannes zu wahren, das
was ihm im Leben wichtig war, „Freunde“, die mich beinahe in den
Suizid getrieben hätten, hätte ich meine Hunde nicht noch gehabt...
dazu kamen Betrügereien von Dritten, die mich zusätzlich total
fertig gemacht hatten, z.B., die mir ein verkehrsuntaugliches Auto
verkauft hatten, das ich mir in 2011 für meine Reise nach Andalusien
gekauft hatte... schwere Erkrankung meiner geliebten Seelenhündin,
die mit einem Mal zwei Schlaganfälle hatte und erblindete... dazu
kamen irgendwann auch finanzielle Sorgen, nachdem ich von allen
Seiten abgezockt und betrogen wurde... dann verstarb meine liebe Hündin...
kurz darauf fiel meine damals beste Freundin ins Koma und wäre
beinahe gestorben... es war der absolute Wahnsinn, und schier
unerträglich für mich, eine Zeit in der ich glaubte, meinen
Verstand zu verlieren...
Am 26. Juli 2012 schrieb ich an meinen
Mann:
Schatz... ich bin nur noch Schmerz... das Leben, alles besteht nur noch aus grossem Schmerz... ich kann bald nicht mehr...
und zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich
bereits gefühlstaub gefressen, muss 100 kg gewogen haben, und
bestand dennoch nur noch aus Schmerz...
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